Name: Kurzschnabelgans (Anser brachyrhynchus)
Körpergröße: 60 – 75 cm.
Gewicht: 1.5 – 3.5 kg.
Verbreitungsgebiet: Grönland, Island, Svalbard. Im Winter in Nordwest Europa (Großbritannien, Niederlande, Dänemark).
Schutzstatus: nicht gefährdet.
Nahrung: Wasserpflanzen, Rüben, Kartoffel, Getreide.
Erscheinungsbild: rosa Füße, kurzer rosa Schnabel mit schwarzer Basis und Spitze. Brauner Körper, Kopf und Hals mit weißen Flügelrändern und weißem Schwanz.
Wie ernähren sich Kurzschnabelgänse?
Während der Wintermonate gehen Kurzschnabelgänse in Ackerländer auf Nahrungssuche. Aufgrund der hohen Anzahl von Scharen können sie einen beträchtlichen Schaden für die landwirtschaftlich genützten Flächen verursachen.
Allerdings haben die lokalen Regierungen viele verschiedene gänsefreundliche Maßnahmen gesetzt um zu gewährleisten, dass Bauern ihre Winterkulturen nicht an die Vögel verlieren. Diese Maßnahmen umfassen vor allem das Zurücklassen von nicht verwendeter Rübenblätter und dergleichen, um den Gänsen eine einfache Nahrungsquelle bereit zu stellen.
Sind Kurzschnabelgänse sozial?
Kurzschnabelgänse wandern in großen Scharen, die mehrere Tausend Individuen groß sein können.
Wie schnell können Kurzschnabelgänse fliegen?
Die Geschwindigkeit mit der die Tiere wandern hängt vom Wetter ab. Die Durchschnittsgeschwindigkeiten liegt zwischen 40 km bis 60 km pro Stunde.
Wie pflanzen sich Kurzschnabelgänse fort?
Kurzschnabelgänse bauen ihre Nester auf Klippen und kleinen Inseln auf Seen, um nicht in der Reichweite von hungrigen Säugetieren zu sein. Diese Brutplätze werden oft mehrere Jahre verwendet.
Abhängig vom Neststandort fängt die Paarungszeit irgendwann im Monat Mai an. Die Nester sind in der Regel Vertiefungen im Boden die mit Pflanzen und Daunen ausgelegt werden.
Vor dem Nisten baut das Weibchen Fettreserven auf.
Es werden 3-6 Eier gelegt, die Inkubationszeit dauert fast einen Monat. Das Weibchen brütet die Eier alleine aus, während das Männchen, der „Ganter“, wachend in der Nähe bleibt.
Gänseküken, so genannte Gössel, bleiben in der Nähe ihrer Eltern bis sie flügge (flugfähig) sind, dass dauert in etwa 2 Monate nach dem Schlüpfen. Innerhalb dieser Zeit mausern sich die Eltern, um alte Flugfedern mit neuen zu ersetzen.
Später in diesem Jahr, irgendwann zwischen Mitte September und Anfang Oktober (jährlichen Wanderung), fliegen die Jungtiere mit ihrem “Trupp“ gegen Süden zu ihrem Überwinterungsgebieten.
Die Familien bleiben zusammen bis zur Wanderung gegen Norden im nächsten Jahr.
Wie lange leben Kurzschnabelgänse?
Kurzschnabelgänse leben in der Wildnis ungefähr 20 Jahre lang.
Wie lange leben Kurzschnabelgänse heutzutage?
Populationsschätzungen sind:
- Großbritannien – 292,000
- Dänemark und Niederlande – 34,000
Haben Kurzschnabelgänse natürliche Feinde?
Die Eier und Jungtiere der Kurzschnabelgänse fallen Füchsen und Raubvögel (z.B. Möwen) zum Opfer.
7 fundierte Fakten über Kurzschnabelgänse
- Kurzschnabelgänse sind die häufigste Gänseart in Svalbard.
- Sie sind auch die größte nistende Gänseart in Svalbard. Aufgrund ihrer Körpergröße sind sie in der Lage ihre Jungen besser gegen Füchse zu schützen, im Gegensatz zu kleineren Arten. Durch diesen Vorteil können sie weiter landeinwärts brüten.
- Es gibt 2 verschiedene Populationen der Kurzschnabelgans. Die erste Population brütet in Grönland und Island und überwintert in Großbritannien. Die zweite Population pflanzt sich in Svalbard fort und verbringt den Winter in den Niederlanden und Dänemark.
- Kurzschnabelgänse haben eine hohe Kohlenstoffbilanz. Diese wird nicht über körperliche Treibhausgasemissionen verursacht; vielmehr wird diese durch das Aufwühlen des arktischen Bodens bei der Nahrungssuche verursacht, das Kohlenstoff vom Boden freisetzt.
- Eine Ansammlung von Wildgänse nennt man: „Trupps" (Einige, wenige Vertreter einer Gänseart) oder Scharen ( Viele, bis zu mehreren tausend Vertreter einer Gänseart)
- Das Verbreitungsgebiet der Kurzschnabelgänse ist groß, es liegt schätzungsweise irgendwo zwischen 100.000 und 1.000.000 km2 .
- Der wissenschaftliche Name Anser brachyrhynchus setzt sich wie folgt zusammen:
• Lateinisch: anser - Gans
• Griechisch: brakhus - Kurz
• Griechisch: rhunkhos - Schnabel