Name: Moschusochse(Ovibos moschatus)
Länge: 1,5 Meter (Schulterhöhe)
Gewicht: 285 kg im Durchschnitt
Standort: Arktis
Erhaltungszustand: Least Concern
Ernährung: Gras, Weiden, Flechten, Moos
Äußeres Erscheinungsbild: Schwarz, grau, braun, sehr selten weiß
Wie gehen Moschusochsen auf Nahrungssuche?
Moschusochsen ziehen mit den Jahreszeiten um, indem sie sich in Gebiete begeben, in denen der Schnee am dünnsten ist, so dass sie weniger Energie benötigen, um sich zu den Pflanzen durchzugraben.
Sind Moschusochsen gesellig?
Moschusochsen ziehen in Herden zusammen. Im Winter bestehen die Herden aus etwa 12 bis 24 Tieren. Im Sommer verteilen sich die Herden ein wenig und werden auf etwa 8 bis 20 Mitglieder reduziert.
Die Ochsen haben 2 getrennte Hierarchien - eine für die Männchen und eine für die Weibchen. Sie haben keine Territorien, markieren aber ihre Wege mit ihren präorbitalen Drüsen - Duftmarken, die sie aus den Schlitzen an ihren Augen absondern.
Die dominanten Ochsen in den Hierarchien haben die erste Wahl bei den besten Nahrungsquellen. Sie verjagen Konkurrenten, indem sie brüllen, mit den Pfoten auf dem Boden herumtrampeln, den Kopf senken und losstürmen.
Männchen zeigen ihre Dominanz gegenüber anderen, weniger bedeutenden Männchen, indem sie sie wie Weibchen behandeln - sie treten nach ihnen, wie sie es bei Weibchen während der Paarungszeit tun, und manchmal spiegeln sie ihnen sogar vor, sie zu besteigen.
Wenn Moschusochsen bedroht werden, bilden sie einen Verteidigungskreis mit den Hörnern nach außen, wobei die Bullen die erste Verteidigungslinie bilden.
Wie schnell können sich Moschusochsen bewegen?
Moschusochsen können bis zu 60 Stundenkilometer schnell laufen.
Wie sehen die Paarungsrituale von Moschusochsen aus?
Die Weibchen erreichen die Geschlechtsreife mit 3 Jahren, die Männchen mit 5 Jahren.
Die Paarungszeit beginnt etwa Anfang Juli. Die Männchen stürzen sich wiederholt aufeinander und schlagen sich die Köpfe ein, bis eines der Männchen aufgibt. Der Gewinner gründet einen Harem von etwa 6 Weibchen; der Verlierer zieht mit einer kleinen Unterherde älterer und nicht dominanter Männchen davon (und kehrt bei Bedrohung durch Raubtiere zur größeren Herde zurück).
Die dominanten Männchen hüten die Weibchen ihres Harems wie Hirten ihre Schafe und stellen sicher, dass keins abhauen kann. Sie treten mit ihren Vorderbeinen nach den Weibchen, um sie vor dem Aufsitzen zu beruhigen.
Die Harems und Junggesellenherden finden sich gegen Ende der Sommermonate wieder zusammen und bilden eine größere, einheitliche Herde.
Sobald sie trächtig sind, übernehmen die Weibchen das Kommando, werden aggressiv und entscheiden, wie weit die Herde innerhalb eines Tages auf die Weide getrieben wird. Die Trächtigkeit dauert etwa 8 ½ Monate, die Kälber werden zwischen April und Juni geboren.
Die Kälber sind in der Lage, sich innerhalb weniger Stunden nach ihrer Geburt selbstständig mit der Herde fortzubewegen. Sie ernähren sich etwa 2 Monate lang von der Milch ihrer Mutter und werden danach langsam entwöhnt, da sie lernen, sich selbständig zu ernähren.
Wie lange leben Moschusochsen?
Moschusochsen werden in freier Wildbahn bis zu 20 Jahre alt.
Wie viele Moschusochsen gibt es heute?
Die Schätzungen reichen von 80.000 bis 125.000.
Gibt es Raubtiere für Moschusochsen?
Das Hauptraubtier des Moschusochsen ist der Polarwolf, auf den bis zur Hälfte der Todesfälle durch Raubtiere zurückzuführen sind. Es ist auch bekannt, dass Grizzlybären und Eisbären die Ochsen angreifen, vor allem, um sich an den Jungen und älteren Tieren zu vergreifen.
7 wunderbare Fakten über Moschusochsen
- Moschusochsen haben ihren Namen von ihrem starken Geruch, den die Männchen während der Paarungszeit verströmen.
- Moschusochsen haben zwei Fellschichten - die äußere Schicht (die so genannten "Schutzhaare") und die innere Schicht aus kürzeren Haaren, die so genannten "Qiviut", die in der Sommersaison ausfallen.
- Aus der unteren Schicht kann eine Art Wolle gesponnen werden, die achtmal wärmer ist als Schafwolle - eine der wärmsten Naturfasern der Welt.
- Moschusochsen und Karibus sind die einzigen Säugetiere mit Hufen in der Arktis, die das Ende des Pleistozäns überlebt haben, das vor etwa 10.000 Jahren zu Ende ging.
- Moschusochsen haben eine Lufttasche zwischen ihrem Schädel und ihrem Gehirn, damit die Männchen ihr Gehirn während der Paarungszeit nicht zu Brei verarbeiten.
- Moschusochsen waren in den nördlichen Teilen Nordamerikas Ende des 19. Jahrhunderts ausgestorben. Die Population wurde in den 1930er Jahren mit 34 aus Grönland verschifften Ochsen wieder aufgebaut.
- Moschusochsen sind enger mit Ziegen und Schafen verwandt als jede andere Tierart.