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PLA25-18, trip log, Falkland Islands, South Georgia and Antarctic Peninsula

by Oceanwide Expeditions

Logbuch

Tag 1: Einschiffung in Ushuaia

Einschiffung in Ushuaia
Datum: 09.01.2019
Position: 54°48.6’S / 068°18.1’W
Wind: N 5
Wetter: bedeckt
Lufttemperatur: +10

Es war ein typischer Sommertag in Ushuaia, am Ende der Welt, als wir uns am Nachmittag auf den Weg zum Hafen machten: Ziemlich starker Wind und einzelne Regentropfen erwarteten uns. Die Plancius, unser Zuhause für die kommenden knapp drei Wochen, war an der Pier vertäut, und ab 16 Uhr konnten wir an Bord gehen. Hotelmanagerin Zsuzsanna und ihr Assistent Alex erwarteten uns an der Rezeption, und das Hotelteam zeigte uns den Weg zu unseren Kabinen. Hier fanden wir unser Gepäck vor und konnten damit beginnen, uns häuslich einzurichten oder das Schiff zu erkunden. Gegen 17 Uhr bat Expeditionsleiterin Katja zum obligatorischen Sicherheitsbriefing, gefolgt von der ebenfalls verpflichtenden Übung, zu der wir uns alle mit unseren orangefarbenen Notfall-Rettungswesten in der Lounge einfanden. Anschließend lieferte uns Zsuzsanna einen Überblick über das Schiff, und wir lernten beim Willkommens-Cocktail Captain Artur Iakovlev kennen, mit dem wir auf unsere Reise anstießen, ehe sich das Expeditionsteam vorstellte. Nach der für die meisten von uns langen Anreise und den vielen neuen Eindrücken waren wir froh, als es zum Abendessen ging – die erste von vielen sehr schmackhaften Mahlzeiten auf der Plancius, zubereitet von Küchenchef Ralf und seinem Team. In der Zwischenzeit hatte sich der kräftige Wind etwas gelegt, sodass es hieß: Leinen los! Unsere Reise hatte begonnen, wir waren auf dem Weg hinaus auf den Südozean!

Tag 2: Auf dem Weg zu den Falklandinseln

Auf dem Weg zu den Falklandinseln
Datum: 10.01.2019
Position: 54°26.0’S / 064°34.5’W
Wind: NW
Wetter: bedeckt
Lufttemperatur: +8

Unser erster ganzer Tag an Bord: Nach dem Frühstücksbuffet gab es zunächst die ersten Seevögel bei Tageslicht zu beobachten, bevor Katja zum sogenannten IAATO-Briefing einlud, d. h. der Erläuterung der Verhaltensregeln für Besucher der Antarktis. Auch der Rest des Tages stand im Zeichen der Vorbereitungen für die weitere Reise: Sandra widmete einen Vortrag der Frage, wie sich das beste Foto während der Reise erzielen lässt, und hatte dabei mit Sicherheit auch für erfahrene Fotografen noch den ein oder anderen Tipp. Anschließend ging es weniger um Motivwahl oder Ästhetik, sondern um Passgenauigkeit: Es erfolgte die Ausgabe der Gummistiefel durch das Expeditionsteam. Und derart ausgerüstet rundete die Einweisung in das Verhalten bei den Fahrten mit den Zodiacbooten das Pflichtprogramm während dieses Seetags mit Kurs auf die Falklandinseln ab. Das erste Recap, also der kombinierte Tagesrückblick und die Vorschau auf den kommenden Tag, gehörte zwar nicht mehr zum verpflichtenden Programm, würde aber mit Sicherheit während der weiteren Reise zu einer täglichen Konstante werden.

Tag 3: Falklandinseln: Carcass Island & West Point Island

Falklandinseln: Carcass Island & West Point Island
Datum: 11.01.2019
Position: 51°18.2’S / 060°33.4’W
Wind: NNW 5
Wetter: bedeckt
Lufttemperatur: +15

Am Morgen begrüßte uns strahlender Sonnenschein; Katja weckte uns ein bisschen früher als geplant, weil Plancius drauf und dran war, die landschaftlich spannende Engstelle Woolly Gut zu passieren. Wir schnappten uns Jacken und Kameras und beobachteten von den Außendecks, wie das Team auf der Brücke das Schiff durch die schmale Passage führte. Als wir vor Carcass Island eintrafen, blies der Wind nach wie vor stark, aber das Expeditionsteam beschloss, die Landung trotzdem zu versuchen. Also stiegen wir in die Zodiacs und wurden an den Strand gebracht – zuerst die Wanderer, die den vier Kilometer langen Weg von Dyke Bay bis zur Siedlung unter die Gummistiefel nehmen wollten, dann diejenigen, die lieber bei der Siedlung selbst anlandeten. Die Überfahrt war schaukelig, und auch an Land wehte uns eine sehr frische Brise ins Gesicht. Die Wanderung gab uns jede Menge Gelegenheit, die fantastische Landschaft und die Tierwelt in Augenschein zu nehmen: Da gab es Falkland-Dampfschiffenten zu sehen, Magellan- und Eselspinguine, die kleinen Zaunkönige, Uferwipper, Magellan-drosseln und schließlich die Karakaras, Austern-fischer und Gänse. Belohnt wurden die Wanderer (und auch alle anderen) mit fantastischer Gastfreundschaft, Tee und Kaffee sowie dem legendären Gebäck, das die Gastgeber aufgetischt hatten – es war unmöglich, sich durch alle Sorten durchzuprobieren, und es fiel schwer, eine Auswahl zu treffen. Viel zu früh für die einen (die aufs Mittagessen spekulierten), viel zu spät für die anderen (die gern noch weiterprobiert hätten) war es Zeit, zum Schiff zurückzukehren. Während wir uns am Lunchbuffet stärkten, strebte Plancius der Landestelle für den Nachmittag entgegen. Aufgrund der Windbedingungen ging es nicht nach Saunders, sondern nach West Point Island, wo wir in der kleinen Bucht Schutz vor den Elementen fanden. Zodiac um Zodiac landete am Pier, und von dort machten wir uns entweder zu Fuß auf den Weg zur Devil’s Nose oder durften Landrover-Taxi fahren. Was uns am anderen Ende der Insel erwartete, übertraf all unsere Vorstellungen: Dicht an dicht saßen die Schwarzbrauen-Albatrosse und die Felsenpinguine samt ihren Jungen, und wir konnten sie aus nächster Nähe beobachten und fotografieren. Sogar das Wetter war uns freundlich gesonnen, und nachdem es am Anfang unseres Landgangs noch geregnet hatte, kam zum Ende die Sonne heraus. Was für ein Nachmittag! Am Abend fasste das Expeditionsteam den Tag zusammen, und Katja lieferte einen Ausblick auf morgen, auf den Hauptstadtbesuch in Stanley.

Tag 4: Falklandinseln: Stanley

Falklandinseln: Stanley
Datum: 12.01.2019
Position: 51°41.2’S / 057°51.3’W
Wind: leichter Wind
Wetter: wolkig
Lufttemperatur: +14

Zu Besuch in der Hauptstadt: Schon um 7:30 passierten wir die sogenannten Narrows und liefen damit in den inneren Hafen von Stanley ein, der Metropole der Falklandinseln. Der Hafen ist zwar optimal geschützt, kann aber aufgrund der schwierigen Passage durch die Narrows auch zur Falle für Schiffe werden, die schlimmstenfalls tagelang auf passende Windverhältnisse innerhalb des Hafen warten müssen. Damit es der Plancius nicht so geht, hatte das Team das gesamte Programm nach vorn geschoben: Es hieß, früh an Land zu gehen, um auch früh zurück zu sein, ehe der Wind um die Mittagszeit erheblich auffrischen sollte. Stanley bezirzte seine Besucher mit dem allerschönsten britischen Regenwetter. Das hielt uns jedoch nicht davon ab, die Sehenswürdigkeiten des Städtchens zu besichtigen: Kathedrale, Museum, Postbüro, Supermarkt, Souvenirshops, Pubs oder einfach nur den Ort selbst, der um einiges britischer daher kommt als die meisten Orte im Vereinigten Königreich selbst. Angesichts der immer wieder aufkommenden Souveränitätsfrage und des nicht einmal 40 Jahre zurückliegenden argentinischen Angriffs auf die Falklandinseln ist es vielleicht auch kein Wunder, dass die „Britishness“ seitens der einheimischen Bevölkerung sehr deutlich betont wird. Ob das lokal gebraute Bier mit einem typisch britischen Ale mitzuhalten vermag, bleibt der Beurteilung derjenigen überlassen, die es getestet haben, aber es kann auf jeden Fall für sich in Anspruch nehmen, dass es aus einer der südlichsten Brauereien der Welt stammt. Alle waren pünktlich zurück an Bord, und wenngleich der angekündigte Wind auf sich warten ließ, machte sich Plancius wieder auf den Weg. Pünktlich um 12:30 ging es zum zweiten Mal durch die Narrows; dann nahmen wir Kurs auf Südgeorgien. Passend zu den vor uns liegenden Seetagen stellte Regis am Nachmittag auf Englisch die Seevögel vor, die wir hoffentlich in dieser Zeit zu Gesicht bekommen werden; Sandra wiederholte seinen Vortrag übersetzt für die deutschsprachigen Passagiere. Das Recap fasste noch einmal die Highlights unseres Besuchs auf den Falklandinseln zusammen. Im Rahmen der Vorschau wies Katja dezent darauf hin, wie sich eine Kabine am besten für ein sich stärker bewegendes Schiff sichern lässt – die Windvorhersage für die Überfahrt nach Südgeorgien schien nicht unbedingt Windstille und ruhige See zu enthalten …

Tag 5: Unterwegs nach Südgeorgien

Unterwegs nach Südgeorgien
Datum: 13.01.2019
Position: 52°24.1’S / 051°32.8’W
Wind: WSW 6
Wetter: Nieselregen
Lufttemperatur: +5

Nach einer etwas unruhigen Nacht, in der Plancius einige von uns munter von einer Seite auf die andere rollte oder in den Kojen auf und ab schob, legte sich die Schiffsbewegung am Morgen etwas. Zahlreiche Seevögel folgten in unserem Schlepptau, darunter Wanderalbatrosse und Schwarzbrauen-Albatrosse, Sturmvögel und Sturmtaucher. Nach einem gemütlichen Frühstück überraschte uns Katja bald mit einer Durchsage: Das Expeditionsteam hatte Orcas gesichtet! Es war angesichts von Seegang und Wind alles andere als einfach, die schnellen Delfine im Auge zu behalten. Wir bekamen nicht nur Orcas zu sehen, sondern auch eine Gruppe Grindwale! Anschließend brachten uns Katja und Adam nahe, wie wir zum Schutz der sensiblen Umwelt Südgeorgiens beitragen sollten, und nach der Theorie folgte die Praxis: Deck für Deck fanden wir uns in der Lounge ein, um mit Hilfe von Staubsaugern unsere Außenbekleidung, Rucksäcke und Fototaschen von Erde und Samen zu befreien. Zwischendrin belohnten wir uns beim Mittagessen für unseren Eifer. Anschließend wurde das Staubsaugen fortgesetzt, und bald hatten wir diese Aufgabe mit Bravour erledigt. Am Nachmittag lauschten wir Ingos Vortrag über den Walfang in der Antarktis in den 1930er Jahren, „Die größte Jagd der Geschichte“. Danach stellte uns Adam Südgeorgien vor; wären wir nicht schon neugierig gewesen, hätten wir uns spätestens jetzt für dieses besondere Eiland interessiert!

Tag 6: Unterwegs nach Südgeorgien

Unterwegs nach Südgeorgien
Datum: 14.01.2019
Position: 53°13.6’S / 044°36.8’W
Wind: W 6
Wetter: teilweise bewölkt
Lufttemperatur: +5

Ein Seetag auf dem Weg nach Südgeorgien: die ideale Zeit, um von Deck aus die unterschiedlichen Seevogelarten zu beobachten, die das in achterlicher See rollende Schiff begleiteten; aber genauso die ideale Zeit, um sich auf Südgeorgien einzustimmen und vorzubereiten. Genau dies war denn auch der Inhalt des heutigen Vortragsprogramms: Am Vormittag führte Sara in die Welt der Robben des Südozeans ein und stellte damit eine der beiden Tiergruppen vor, die wir hoffentlich in den kommenden Tagen zu Gesicht bekommen würden. Die andere dieser beiden Gruppen folgte am Nachmittag: die Pinguine. Zwischendurch berichteten Adam auf Englisch und Ingo auf Deutsch über Sir Ernest Shackleton und dessen Expeditionen in der Antarktis, wobei deutlich wurde, dass sich historische Fakten durchaus unterschiedlich interpretieren lassen. Nichtsdestotrotz gab es am Ende der beiden Vorträge einen Toast auf den „Boss“ und darauf, auch in einer scheinbar hoffnungslosen Situation niemals die Hoffnung aufzugeben. Das passende Getränk für diesen Toast: natürlich der Shackleton-Whisky! Im Nachmittag passierte Plancius die Shag Rocks („Scharbenfelsen“), eine Gruppe steiler, nahezu senkrecht aus dem Meer ragender Klippen, die von Kormoranen als Brutfelsen genutzt werden. In der Lounge lud Ingo nach dem Dinner zu einem abendlichen Bar-Talk ein, in dem er der Frage nachging, ob Prototourismus (die Vorformen von organisiertem Tourismus) in unerschlossenen Regionen nicht langfristig genau das zerstört, was er zu entdecken und zu erhalten hofft – ein Dilemma ohne Lösung, aber heute der Ausgangspunkt für gute abendliche Gespräche an der Bar und in der Lounge.

Tag 7: Südgeorgien: Grytviken & Fortuna Bay

Südgeorgien: Grytviken & Fortuna Bay
Datum: 15.01.2019
Position: 54°03.5’S / 036°43.0’W
Wind: NW 7
Wetter: Nebel
Lufttemperatur: +3

Als wir am Morgen erwachten, hatten wir Land in Sicht! Die Nordküste von Südgeorgien zog langsam an der Steuerbordseite der Plancius vorbei. Es dauerte noch eine Weile, bis wir schließlich Cumberland Bay erreichten, aber zahlreiche Seevögel und der Ausblick auf die wilde Insel vertrieben uns wunderbar die Zeit. Strahlender Sonnenschein und Windböen begrüßten uns an der Ankerstelle vor King Edward Point. Ein Zodiac machte sich auf den Weg nach Grytviken, um die Dame der Regierung und die Mitarbeiterinnen des Museums abzuholen, die uns anschließend in der Lounge auf unseren Besuch in der alten Walfangstation vorbereiteten und uns vom erfolgreichen Rattenausrottungs-Projekt berichteten. Nachdem wir Stiefel und Kleidung noch einmal gründlich inspiziert und gegebenenfalls gereinigt hatten, durften wir an Land gehen. Ingo leitete eine geführte Tour durch Grytviken, wir konnten uns aber auch frei bewegen, und die meisten von uns zog es magisch zum Grab von Shackleton. Auf dem Weg dorthin hatten wir unsere ersten Begegnungen mit der Tierwelt Südgeorgiens: Pelzrobben, See-Elefanten und Pinguine waren sehr beliebte Fotomotive! Aber auch ein Besuch im Museum, im Shop und in der Post durften nicht fehlen, und so verging die Zeit wie im Flug. Für ein spätes Mittagessen kehrten wir auf die Plancius zurück, die sich in Richtung Fortuna Bay in Bewegung setzte; Katja und das Expeditionsteam hatten das Programm umgestellt, um uns möglichst heute noch eine große Königspinguin-Kolonie zu zeigen. Und der Plan ging auf: Am Nachmittag brachten uns die Zodiacs in Fortuna Bay an Land. Schon am Strand fanden wir uns Auge in Auge mit neugierigen Königspinguinen und Pelzrobben, und nach einer kleinen Wanderung entlang der vom Expeditionsteam ausgesteckten Markierungen erreichten wir die Kolonie. Von einem kleinen Hügel bot sich eine wunderbare Aussicht – war das ein Gewimmel! Und all die Rufe! Am Fuße des Hügels gab es Gelegenheit, einige Pinguine aus nächster Nähe zu beobachten; sie kamen auf ihrem Marsch zu und von der Kolonie dort vorbei. Die Sonne beleuchtete die schroffen Gipfel und großen Gletscher auf der gegenüberliegenden Seite, und es bedurfte einiger Überredungskunst der Guides, uns rechtzeitig zum – ebenfalls nach hinten geschobenenen – Abendessen wieder zurück an Bord zu lotsen. Leider wurde nichts aus Eduardos Vorhaben, uns nach dem Dinner den südlichen Sternenhimmel zu präsentieren: Als es dunkel genug war, hatten Wolken das Kommando am Himmel übernommen. Also gingen die meisten von uns früh zu Bett; morgen war ein zeitiger Start bei Prion Island geplant.

Tag 8: Auf See in Richtung Stanley

Auf See in Richtung Stanley
Datum: 16.01.2019
Position: 53°51.5’ S / 038°23.4’ W
Wind: NW 7
Wetter: Nebel
Lufttemperatur: +6

Der Weckruf erfolgte heute wie geplant um 5:45, leider jedoch nicht für die Landung auf Prion Island, sondern für die Mitteilung, dass diese nicht erfolgen würde und die Möglichkeit bestünde, ein wenig länger zu schlafen. Noch vor dem Frühstück bat Katja dann in die Lounge, um über eine Situation zu berichten, die sich in der Nacht entwickelt hatte. Katja hatte die nicht einfache Aufgabe, die Passagiere darüber zu informieren, dass wir einen medizinischen Notfall an Bord haben und dass keine andere Möglichkeit besteht, als Kurs zurück auf Stanley zu nehmen, um dort dem betroffenen Passagier die entsprechende medizinische Versorgung zukommen zu lassen. Diese Information war natürlich ein Schock und eine große Enttäuschung für alle an Bord, aber es gab keine Alternative zu dieser Entscheidung, da die persönliche Sicherheit und Gesundheit das oberste Gebot jeder verantwortungsvoll durchgeführten Expedition sind. Unterdessen hatte Plancius bereits Kurs auf Stanley genommen und machte während des Frühstücks gute Fortschritte in diese Richtung. Verständlicherweise war die Stimmung an Bord ein wenig gedrückt, aber Adam und Ingo taten ihr Bestes mit Vorträgen in Englisch und Deutsch über Scott und Amundsen – zwei der wichtigsten Entdecker der Antarktis – und ihren Wettlauf zum Südpol. Vor dem Hintergrund dessen, was sich gerade an Bord der Plancius ereignete, war es vielleicht noch ein wenig besser zu verstehen, was diese Männer und ihre Teams in der Antarktis durchgemacht hatten. Am Ende der Vorträge zeigten sich einige Buckelwale, und dies war vielleicht die beste Erinnerung daran, dass zwar unsere ursprünglichen Pläne hinfällig geworden waren, es aber doch weiterhin viel zu sehen gab – gerade auch während der jetzt vor uns liegenden Seetage. Nach dem Mittagessen informierte Katja über die Pläne für die kommenden Tage. Nach dem Verlesen des offiziellen Statements von Oceanwide versicherte sie, dass sowohl sie als auch der Kapitän hofften, die Reise zur Antarktis schließlich fortsetzen zu können, um dort einige Tage mit vielen Aktivitäten verbringen zu können. Es war nicht zu übersehen, dass Katja und das Expeditionsteam sowie die gesamte Besatzung des Schiffes versuchten, das Beste aus einer schwierigen Situation zu machen, und dass sie jederzeit für alle Fragen ansprechbar waren. Im Nachmittag hielt Regis – simultan von Sandra ins Deutsche übersetzt – einen Vortrag über die Königspinguine und beantwortete damit zugleich viele der Fragen, die sich gestern aus dem Besuch der Kolonie von Fortuna Bay ergeben hatten. Beim abendlichen Tagesrückblick gab Katja zunächst eine Übersicht darüber, was im Laufe des Tages bezüglich der Evakuierung des medizinischen Notfalls vorbereitet worden war und wie die Planungen für die Evakuierung und den weiteren Verlauf der Reise derzeit aussahen. Natürlich konnten all diese Planungen nur vorläufiger Natur sein, da die Evakuierung des medizinischen Notfalls höchste Priorität hatte; erst wenn diese erfolgt ist, können verbindliche weitere Pläne gemacht werden. Diese Information war zwar nicht einfach zu verdauen, aber sie zeigte sehr anschaulich, dass und wie sich alle Beteiligten darum bemühen, unter den gegebenen Umständen die bestmögliche Lösung zu finden. Danach erläuterte Regis, wie sich die unterschiedlichen Seevögel identifizieren lassen, und Sandra lüftete das Geheimnis der Seemeile; sie erklärte, warum diese 1852 m lang ist oder (einfach?) einer Winkelminute auf dem Äquator entspricht. Der Sonnenuntergang entschädigte uns noch ein wenig für einen Tag, der sich vollständig anders entwickelt hatte, als alle an Bord erwartet hatten. Nun konnten wir nur hoffen, dass die Reise nach Stanley oder einem möglichen Rendezvous-Punkt mit einem Hubschrauber in der Nähe der Falklandinseln schnell und problemlos verlaufen würde und uns die Chance erhalten bliebe, einige Zeit im Bereich der Antarktischen Halbinsel und der Südshetland-Inseln zu verbringen.

Tag 9: Auf See in Richtung Stanley

Auf See in Richtung Stanley
Datum: 17.01.2019
Position: 53°05.7’ S / 045°13.4’ W
Wind: WSW 6
Wetter: teilweise bewölkt
Lufttemperatur: +7

In der Nacht hatte Plancius guten Fortschritt in Richtung Falklandinseln gemacht. Nach dem Frühstück nahm das bordeigene Vortragsprogramm wieder Fahrt auf. Zunächst erfuhren wir von Pippa alles über die Wale, die in diesen Gewässern zu Hause sind und von denen wir einige möglicherweise – hoffentlich! – zu Gesicht bekommen würden. Am Nachmittag ging es im Vortrag des Chefkochs Ralf um ein ganz anderes Thema: Wie ist das eigentlich, auf einem Expeditionskreuzfahrtschiff zu leben und zu arbeiten – und wie bekommt man gut hundert Passagiere und 45 Crewmitglieder Tag für Tag satt? Wir waren sehr beeindruckt von der dahinterstehenden Logistik, und für die Zahlenfreunde unter uns hielt der erfahrene Küchenchef einiges an anschaulichen Daten bereit: Im Laufe unserer Reise würde das Küchenteam 8700 Mahlzeiten zubereiten. 4500 Eier würden verbraucht, 600 Liter Milch, 400 Kilogramm Mehl und 1,8 Tonnen Fleisch und Fisch sowie 2,5 Tonnen Gemüse und fast genauso viel Obst. Alles zusammengerechnet würden wir uns während unserer Reise neun Tonnen Lebensmittel schmecken lassen. Anschließend war es Zeit fürs Plancius-Kino: In der Lounge und im Restaurant liefen Filme, wobei die deutschsprachigen Gäste in den Genuss einer Dokumentation über Sir Ernest Shackleton kamen. Das Küchenteam hatte sogar für Popcorn gesorgt! Nach Recap und Abendessen war diesmal Katja mit der Gutenachtgeschichte dran. Sie erzählte uns von ihrer Überwinterung in der Antarktis, der Faszination und den Schwierigkeiten, die eine solche Unternehmung mit sich bringt – ein sehr spannender, sehr persönlicher Blick auf den Weißen Kontinent.

Tag 10: Auf See in Richtung Antarktis

Auf See in Richtung Antarktis
Datum: 18.01.2019
Position: 52°20.4’ S / 051°56.7’ W
Wind: WSW
Wetter: bewölkt
Lufttemperatur: +8

Auch wenn das Meer hier im Südatlantik wirklich blau und sauber aussieht, kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass Plastik im Ozean auch in dieser abgelegenen Region ein Problem ist. Eduardo und Julia informierten uns am Vormittag in parallelen englisch- und deutschsprachigen Vorträgen zu diesem Thema. Zeitgleich liefen im Hintergrund die letzten Vorbereitungen für die Evakuierung des erkrankten Passagiers. So wurde zum Beispiel noch einmal der Transport per Krankentrage an Bord geprobt, während die Brücke das Rendezvous mit dem SAR-Hubschrauber koordinierte. Mit 180 Seemeilen Entfernung zu den Falklandinseln lag der Treffpunkt am äußersten Rand der Reichweite des Hubschraubers. Die HMS Clyde, ein britisches Patrouillen- und Fischereischutzschiff, befand sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe, um im Falle des Falles der Helikopterbesatzung zur Hilfe kommen zu können. Aus dem gleichen Grund kreiste auch eine militärische Transportmaschine über dem Gebiet – es wurde mehr als deutlich, dass medizinische Evakuierungen in diesen Regionen an der Grenze des technisch Machbaren verlaufen, planerische Herausforderungen enthalten und Meisterleistungen der Besatzungen erfordern. Wir hatten eine vergleichbar einfache Rolle: Wir blieben nach dem Mittagessen einfach ein wenig länger im Restaurant, um die Abläufe nicht zu behindern, und drückten die Daumen. Die Bergung verlief glücklicherweise erfolgreich. Um 14 Uhr konnte Plancius Fahrt in Richtung Süden aufnehmen. Allen Gesichtern an Bord war die Erleichterung deutlich anzusehen, dass diese Evakuierung trotz aller Schwierigkeiten schnell und reibungslos vonstatten gegangen war und vor allem der Patient sicher auf dem Weg zu geeigneter medizinischer Versorgung war. Im Nachmittag organisierte der Leitende Ingenieur Daniel einen virtuellen Rundgang durch den Maschinenraum der Plancius, da eine tatsächliche Besichtigung vor Ort aus Sicherheitsgründen leider nicht möglich ist. Eine der Besonderheiten des Schiffes ist mit Sicherheit sein dieselelektrischer Antrieb mit einem Gleichstrom-Fahrmotor, der einen besonders leisen und vibrationsarmen Betrieb erlaubt. Im Tagesrückblick erläuterte Adam die Details der Hubschrauber-Operation und zeigte auf Bildern und in Videoclips all das, was aus dem Restaurant nicht zu sehen gewesen war. Die Hochachtung, der Dank und die Anerkennung für das, was alle an dieser Operation Beteiligten geleistet hatten, wurde danach mit viel Applaus zum Ausdruck gebracht. Zum Tagesabschluss bat Regis noch in die Lounge, um sich im Rahmen der Abendgeschichte selbst die Frage zu stellen: Warum bin ich hier in der Antarktis?

Tag 11: Auf See in Richtung Antarktis

Auf See in Richtung Antarktis
Datum: 19.01.2019
Position: 55°20.6’ S / 054°48.3’ W
Wind: NW 5-6
Wetter: Nebel
Lufttemperatur: +8

Dichter Nebel umfing Plancius am Morgen, ehe die Sonne durch die Wolken blinzelte. Nach der gestrigen Aufregung kam uns ein entspanntes Frühstück gerade recht. Ingo läutete sodann das Vortragsprogramm mit seinem Einblick in ein ebenso unbekanntes wie spannendes Stück Südpolargeschichte ein: Er erzählte von Neuschwabenland, vom Mythos und von der Realität einer deutschen Kolonie in der Antarktis in den 1930er Jahren. Parallel dazu war Adam in der Lounge damit beschäftigt, unter dem Titel „Pulling to the Pole“ die Schlittenhunde-Geschichte der Antarktis zu präsentieren – es war mal wieder gar nicht so einfach, sich für einen der beiden Vorträge zu entscheiden! Gleich danach ging es weiter mit der Staubsauger-Party, die das Expeditionsteam wegen zweifelhafter Wettervorhersagen von morgen auf heute vorverlegt hatte – schließlich mussten auch vor der Antarktis unsere Außenbekleidung, Rucksäcke und Fototaschen gründlich von eventuellen Rückständen südgeorgischer Natur befreit werden. Wer mochte, konnte währenddessen Sara in der Lounge treffen, die sich der Beurteilung und Bearbeitung von Fotos widmete – hier gab es fundierte Bildkritik und Tipps, wie man aus einem guten Bild durch gezielte Nachbearbeitung ein noch besseres macht (oder ein verunglücktes Bild rettet). Alternativ boten sich ein Schläfchen oder der Blick in ein Buch an, ehe Katja uns in ihrem Vortrag mit der Antarktis bekanntmachte. Das so gewonnene Wissen war sehr praktisch, um im anschließenden Plancius-Quiz gut abzuschneiden, zu dem wir uns in Gruppen in der Lounge zusammenfanden. Es war eine sehr lustige multinationale Angelegenheit, und die Tatsache, dass Zsuzsanna und Alex parallel dazu eine „Happy Hour“ in der Bar ausgerufen hatten, kam uns sehr gelegen. Sara und das Quiz-Team testeten unser Wissen in Bezug auf die subantarktische Natur wirklich gründlich: Wir mussten nicht nur Fragen unter anderem zu Themen der bisherigen Vorträge beantworten, sondern auch Bildausschnitte identifizieren und Töne erkennen. Ein paar Fragen zur Schiffscrew waren auch dabei – ein echter Allround-Test. Wir schwitzten, lachten und hatten jede Menge Spaß! Nach dem Abendessen fanden wir uns wieder in der Lounge ein, neugierig auf Saras Gutenachtgeschichte über ihr pinkfarbenes Fahrrad, während Plancius in einer zunehmenden Dünung in Richtung Antarktis schaukelte.

Tag 12: Auf See in Richtung Antarktis

Auf See in Richtung Antarktis
Datum: 20.01.2019
Position: 59°36.2’ S / 057°39.9’ W
Wind: W 8
Wetter: bedeckt
Lufttemperatur: +2

Die Dünung begleitete uns auch noch durch den heutigen Tag – man spürte bisweilen recht deutlich, wie weit und wild der Südatlantik ist. Das hinderte uns nicht daran, uns ein Weilchen nach dem Frühstück erneut im Restaurant einzufinden. Dort hatte das Team der Kabinenstewards und der Wäscherei einen Berg große und kleine Handtücher aufgefahren, und wir versuchten uns unter charmanter Anleitung von Aiza, Glaiza, Wendy und Mary Grace im Falten von Handtuchtieren. Es gab viel Gelächter, aber der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Elefant, Affe, Geburtstagstorte und Schwäne entstanden und wurden ausgiebig fotografiert. Wenig später lernten wir von Eduardo, was Forschung in der Antarktis heute bedeutet – und vor allem, dass hier nicht nur Antarktisforschung im engeren Sinne betrieben wird, sondern auch zahlreiche andere wissenschaftliche Disziplinen die Antarktis als idealen Standort für ihre Arbeit betrachten. So sind beispielsweise viele Klimaforschungsprojekte oder die astronomische Forschung auf Beobachtungen aus der Antarktis angewiesen; die erbohrten Eiskerne erlauben es, die Klimabedingungen auf der Erde über Jahrhunderte oder sogar Jahrausende zu rekonstruieren. Am Nachmittag präsentierte Sandra noch einmal einen ganz anderen Blick auf die Shackleton-Expedition, als sie über den Expeditionsfotografen Frank Hurley und seine Aufnahmen auf Englisch berichtete. Parallel dazu gab Ingo auf Deutsch einen Überblick über die Geschichte der Fischerei dieser Region der Erde und erläuterte, wie übertrieben optimistische Hoffnungen und Unkenntnis über die Biologie des Krills beinah zur vollständigen Vernichtung dieses einmaligen marinen Ökosystems geführt hätten. Nach dem Abendessen bereitete uns unser Bordastronom Eduardo auf die heute Nacht bevorstehende Mondfinsternis vor. Leider waren die Wolken nicht mit Eduardo im Bunde; es blieb bedeckt – aus dem persönlichen Miterleben vom Schiff aus wurde nichts, und so gab es einige Stunden mehr Schlaf für alle.

Tag 13: Südshetland-Inseln: Half Moon Island & Deception Island

Südshetland-Inseln: Half Moon Island & Deception Island
Datum: 21.01.2019
Position: 62°35.4’ S / 059°54.2’ W
Wind: WNW 6
Wetter: bewölkt
Lufttemperatur: +5

Am Morgen hatten wir nach vielen Tagen auf See endlich wieder Land in Sicht! Die Frühaufsteher unter uns wurden mit zauberhaftem Licht in den Südshetland-Inseln belohnt, und auch der eine oder andere Wal zeigte sich; leider blies uns ein kalter Wind um die Nase. Als wir den Schutz von Livingston Island erreicht hatten, besserte sich die Lage, und wir konnten es kaum erwarten, nach dem Frühstück auf Half Moon Island an Land zu gehen. Die Zodiacs brachten uns zum Strand, und bereits auf den ersten Metern machten wir Bekanntschaft mit den Zügelpinguinen, die hier zu Hause sind. Es war ausgesprochen unterhaltsam, den kleinen Kerlen bei ihrem Tagesgeschäft zuzuschauen – wie sie von Stein zu Stein hüpfen, kleine Kiesel im Schnabel transportieren, sich der Gefiederpflege widmen oder einfach nur munter wackelnd die Anhöhe zu ihrer Kolonie erklimmen. Dort gab es flauschige Jungtiere zu sehen. Auf der anderen Seite der Insel erwarteten uns eine Pelzrobbe (an Land) und ein Buckelwal (im Wasser in unmittelbarer Küstennähe), und später begegneten wir noch einer Weddellrobbe und einem See-Elefanten und hatten Gelegenheit, alte Walknochen zu bewundern. Die Zeit verging wie im Flug, und es war nicht leicht, sich von all diesen großen und kleinen Wundern der Natur loszureißen. Anschließend setzte die Plancius um nach Deception Island. Dies bedeutete etwa vier Stunden Fahrt, die wir nicht nur für das Mittagessen nutzten, sondern auch dafür, im Vorbeifahren einen besonders schönen Eisberg zu bewundern und einige Wale zu beobachten, die unseren Weg kreuzten. Zwischendrin baten Katja und das Expeditionsteam auch zum Recap, um die Zeit zu nutzen und uns bereits jetzt auf den morgigen Tag einzustimmen. Eduardo erzählte uns von den Anfängen der Fliegerei in der Antarktis und davon, welche wichtige Rolle Deception Island dabei gespielt hatte. Kurz bevor wir durch „Neptuns Blasebalg“ in die Caldera von Deception einfuhren, servierte das Hotelteam auf dem Deck hinter der Brücke heißen Apfelpunsch, und wir konnten von unseren Logenplätzen aus beobachten, wie der Kapitän das Schiff durch die Engstelle manövrierte. Im Inneren des Kraters steuerten wir Telefon Bay an und gingen am schwarzen Sandstrand an Land. Hier erwartete uns ein ganz anderes Erlebnis als am Morgen, eine Wanderung in monochromer Mondland-schaft. Wir waren begierig, uns die Füße zu vertreten, und unter Leitung der Guides zogen wir in kleinen Gruppen los zu mehreren Aussichtspunkten. Wer nicht wandern mochte, unternahm einen Strandspaziergang. Zu unserer Überraschung stießen wir gleich auf drei Weddellrobben, die sich auf den letzten Schneefeldern der Saison ausruhten und ausgiebig bewundern ließen. Der Wind hatte sich gelegt, die Sonne kam raus – ein wunderbarer Tag in den Südshetlands neigte sich dem Ende zu. Der fröhliche Geräuschpegel beim Abendessen ließ auf glückliche Abenteurer schließen, und der scheinbar endlose Sonnenuntergang war das grande finale eines rundum gelungenen Tags.

Tag 14: Antarktis: Enterprise Island, Portal Point & Charlotte Bay

Antarktis: Enterprise Island, Portal Point & Charlotte Bay
Datum: 22.01.2019
Position: 64°32.8’ S / 061°58.3’ W
Wind: leichter Zug
Wetter: bewölkt
Lufttemperatur: +10

Blauer Himmel, beinahe Windstille, kaum Bewegung im Schiff und jede Menge Eis, wohin das Auge auch blickte: Als wir am Morgen erwachten, trauten wir unseren Augen nicht. Über Nacht hatte Plancius die Bransfieldstraße gequert, und nun fanden wir uns zu unserer großen Begeisterung an der Antarktischen Halbinsel wieder, die sich genau so präsentierte, wie wir uns das nie hätten vorstellen können. Das Expeditionsteam hatte einen ziemlich genialen Plan ausbaldowert: Wir würden in zwei Gruppen mit den Schlauchbooten die Küstengewässer von Enterprise Island erkunden. Nach dem Frühstück war zunächst Gruppe 1 dran, später dann Gruppe 2. Wir wussten nicht so recht, was wir erwarten sollten, aber schon bald wurde klar: Das ist kein normaler Tag. Bei Windstille, spiegelglatter See und Sonnenschein hatten die Guides ein Stelldichein mit Buckelwalen organisiert, die sich an uns überhaupt nicht störten und uns ein sagenhaftes Schauspiel inklusive Fressen und Fluken zeigten; außerdem bekamen wir Robben, Seeschwalben und Blauaugen-Scharben zu Gesicht. Das fotogene Schiffswrack der Guvernøren geriet da fast zur Nebensache. Komplett begeistert kehrten wir nach gut eineinhalb Stunden zum Schiff zurück, aber nur, um schnell die Rettungsweste in die Kabine zu bringen und eine neue Speicherkarte in die Kamera einzulegen – die Szenerie war atemberaubend schön, und noch immer tauchten fast im Minutentakt Buckelwale in der Nähe der Plancius auf. Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinsehen sollten … Am Nachmittag stand unsere erste Landung auf dem antarktischen Kontinent bevor: Portal Point hieß die Stelle, und während die ersten sechs Schlauchboote uns an Land brachten, machten sich die nachfolgenden Boote auf zu einer weiteren Ausfahrt. Die Landgänger erwarteten Robben und ein kleiner Spaziergang auf einen Aussichtshügel; die Cruiser bekamen fantastisch geformte, teils riesengroße Eisberge geboten und eine weitere Buckelwal-Show. Man konnte fast meinen, die Tiere seien zum Greifen nah! Als zur Halbzeit an Land gewechselt wurde, strahlten alle: die einen über die fantastische Aussicht vom Land, die anderen über die Begegnung mit den Meeressäugern. Die Sonne schien, es war antarktisch-hochsommerlich warm, und wir mussten uns immer mal wieder sachte kneifen: Konnte das alles denn wahr sein? Damit war das sensationelle Programm aber noch nicht beendet. Nach der Landung bog Plancius in Charlotte Bay ein: eine geschützte und landschaftlich wunderschöne Bucht. Das Hotelteam lud zum BBQ – auf dem Achterdeck! Man konnte im T-Shirt essen, trinken, feiern und tanzen, so warm war es, und entsprechend waren alle auch bestens gelaunt. Ein traumhafter Tag fand seinen Ausklang!

Tag 15: Antarktis: Danco Island, Base Brown & Paradise Harbour

Antarktis: Danco Island, Base Brown & Paradise Harbour
Datum: 23.01.2019
Position: 64°41.5’ S / 062°35.7’ W
Wind: leichter Zug
Wetter: bewölkt
Lufttemperatur: +11

Bei strahlendem Sonnenschein und spiegelglatter See erwartete uns bereits vor dem Frühstück die erste Überraschung des Tages: Killerwale oder auch Orcas direkt neben dem Schiff! Die Wale hatten es ganz offensichtlich auf Eselspinguine abge-sehen, die auf einem Eisberg ausharrten, und wir konnten ihnen eine Weile zusehen. Die Anlandung auf Danco Island, einer Insel im Errera-Kanal, begann konsequenterweise ein klein wenig verspätet. Auf Danco kamen sowohl die Pinguinliebhaber auf ihre Kosten als auch diejenigen, denen es nach etwas Bewegung war: Man konnte sich nach Herzenslust den Pinguinen widmen oder zum Gipfelplateau der Insel aufsteigen und die fantastische Aussicht genießen. Das Wetter blieb uns gewogen, und dementsprechend fand sich auch eine recht große Zahl Mutiger, die mit Badesachen unter der Kleidung bestens für den geplanten Polarplansch ausgestattet waren. Kurz nach 11:00 hieß es dann: jetzt oder nie für ein Bad in den Gewässern der Antarktis! Nach den Gesichtern der Beteiligten und ihren Laut-äußerungen zu urteilen muss die Wasser-temperatur zumindest erfrischend gewesen sein.  „Willkommen im Paradies“ – genauer: in Paradise Harbour – hieß es am Nachmittag. Wir besichtigten die argentinische Forschungsstation Brown und unternahmen eine Schlauchbootfahrt in der Bucht Skontorp Cove. Wer zuerst landete, fuhr anschließend Zodiac (und umgekehrt). In der Base Brown begrüßte die Stationsleiterin die Gäste und informierte kurz über die Geschichte und die heutige Funktion dieser argentinischen Sommerstation, auf der derzeit vor allem meeresbiologische Forschung betrieben wird. Die Eselspinguine rund um die Station boten reichlich fotografisches Potenzial, und die Wanderfreunde konnten zu zwei Aussichtspunkten aufsteigen. Bei der Zodiac-Fahrt zeigte sich, dass die Gegend ihren paradiesischen Namen nicht umsonst trägt: senkrechte Klippen mit Vogelkolonien, riesige Gletscherfronten, Buckelwale und als besondere Überraschung noch ein Seeleopard auf einer der zahllosen kleineren Eisschollen. Kurz vor der Rückkehr zum Schiff erinnerten uns ein paar wenige Schneeflocken, zunehmender Wind und abnehmende Sicht daran, wie ein durchschnittlicher Sommertag im Paradies aussieht. Im abendlichen Recap erläuterte Katja die Pläne für den morgigen Tag, Pippa klärte uns über die Orcas auf, und Eduardo sorgte dafür, dass wir wissen, warum Eis blau ist und warum es das ganze Spektrum an Blautönen im Eis gibt.

Tag 16: Antarktis: Neko Harbour & Port Lockroy

Antarktis: Neko Harbour & Port Lockroy
Datum: 24.01.2019
Position: 64°50.4’ S / 062°32.6’ W
Wind: E 6
Wetter: bedeckt
Lufttemperatur: +1

Windiges Wetter erwartete uns am Morgen, als Plancius sich ihren Weg in Richtung Neko Harbour bahnte. Slalom um Eisberge war angesagt, und nach dem Frühstück machten wir uns bereit für unseren Landgang. Der bedeckte Himmel brachte die Blautöne im Eis um uns herum ganz besonders zum Leuchten und ließ die riesige Gletscherfront von Neko noch beeindruckender wirken. Die Landung am steinigen Strand war diesmal nicht ganz einfach, aber mit Hilfe der Guides und einiger Trittsteine gelang uns der Landgang. Im Schnee wanderten wir dann zur Eselspinguin-Kolonie, die mit eingekuschelten Küken, Meinungsverschiedenheiten zwischen Erwachsenen, regem Verkehr auf den Pinguin-Highways und dem fantastischen Hintergrund eine Fülle an Motiven und endlose Unterhaltung bot. Wahrscheinlich war die beste Methode, sich einfach irgendwo niederzulassen und dem Treiben zuzusehen, aber natürlich wollten wir die gesamte Runde zur unteren und zur oberen Kolonie erkunden, und so entwickelte sich auch auf unserem Highway ein reger Austausch. Leider nahm der Wind im Laufe unseres Landgangs immer weiter zu, sodass der Rückweg zur Plancius keine ganz trockene Angelegenheit war, aber wir alle schafften es noch rechtzeitig zurück an Bord, ehe er wirklich auffrischte. Die windigen Bedingungen blieben uns auf unserem Weg in Richtung Nachmittagsziel erhalten und lange Zeit war nicht sicher, ob wir überhaupt würden etwas unternehmen können. Als wir vor Port Lockroy ankamen, fegten die Windböen mit mehr als 35 kn Geschwindigkeit durch die Bucht. Nichtsdestotrotz holte das Expeditionsteam Kirstie vom Port-Lockroy-Team an Bord, und wir erfuhren aus erster Hand, wie es sich in der Station mitsamt Museum, Shop und Pinguin-Postbüro lebt. In der Zwischenzeit hatte sich das Wetter so weit stabilisiert, dass wir zumindest einen Versuch wagen wollten, Port Lockroy zu besuchen – unter Verzicht auf die ursprünglich geplante parallele Landung bei den Pinguinen von Jougla Point. Katja ermahnte uns, wirklich gründlich zu überlegen, ob wir eine mutmaßlich nasse Schlauchbootfahrt auf uns nehmen wollten – die meisten von uns wollten. Einige waren sogar komplett begeistert vom Expeditions-Element, das sich nach dem sensationell kooperativen Wetter der vergangenen Tage heute in unsere Landungen schlich! Und so traf Zodiac um Zodiac in Port Lockroy ein, leicht wasserbetropft, aber oft spontan begeistert schon von den ersten Metern zum legendären dunklen Haus mit den rot-weißen Fensterläden: Wo sonst in der Antarktis kann man Eselspinguinen so nahe kommen wie hier – und das völlig im Einklang mit den örtlichen Regeln? Mitunter fühlte man sich regelrecht umzingelt von den kleinen Frackträgern und erlag ihrem Charme umgehend. Diejenigen, die nicht mit Fotografieren beschäftigt waren, erkundeten das Museum oder suchten Souvenirs für ihre Lieben daheim aus. Nach rund einer Stunde war die zweite Gruppe dran, sie war genauso begeistert wie die erste, und inzwischen zeigte sich dank des unablässig wehenden Windes vereinzelt blauer Himmel über der Station. Bepackt mit Geschenken und mit gut gefüllten Speicherkarten machten sich die Port-Lockroy-Besucher auf den Rückweg zur Plancius. Eine heiße Dusche oder ein Heißgetränk kamen gerade recht vor dem Abendessen, um sich wieder aufzuwärmen. Währenddessen strebte das Schiff nach Süden – Katja hatte angekündigt, dass wir einen Blick in den berühmten Lemaire-Kanal werfen würden, auch wenn dieser wegen ungeahnter Eismengen vermutlich nicht passierbar wäre. Gesagt, getan – nach dem Dinner schnappten wir uns die warmen Jacken und die Kameras und bevölkerten die Außendecks, während Plancius in die landschaftlich großartige Engstelle zwischen Booth Island und der Antarktischen Halbinsel einfuhr. Vorsichtig manövrierte Kapitän Artur Iakovlev das Schiff um die Eisberge herum, während wir die himmelhohen Felsmauern zu beiden Seiten bestaunten, von denen Gletscher herabhingen, die aussahen, als wollten sie jeden Moment der Schwerkraft nachgeben. Krabbenfresserrobben lagen auf den flachen Eisschollen, und die komplett weißen Schneesturmvögel umtanzten die Plancius. Goldenes Abendlicht lag auf dem Wasser, und als die Eismassen zu dicht wurden, um hindurch- oder vorbei-zufahren, wichen wir in Deloncle Bay aus und drehten um. Ein wunderbarer Abend neigte sich seinem Ende zu, und was vor Stunden noch nach einem möglichen Stimmungskiller aus-gesehen hatte, entpuppte sich als echter Expeditions-nachmittag mit Happy End!

Tag 17: Antarktis: Cierva Cove

Antarktis: Cierva Cove
Datum: 25.01.2019
Position: 64°07.7’ S / 060°58.5’ W
Wind: var. 1-2
Wetter: teilweise bewölkt
Lufttemperatur: +6

Guten Morgen! Wieder einmal wurde die Plancius von Postkartenwetter begrüßt, als sie am Morgen Cierva Cove erreichte: strahlend blauer Himmel mit Sonnenschein, nahezu absolute Windstille und eine Landschaft wie aus dem Antarktis-Bilderbuch. Kurz gesagt, allerbeste Bedingungen, um noch einmal die Zodiacs zu besteigen und eine Rundfahrt zwischen Eisbergen und Gletschern zu beginnen. Die argentinische Forschungsstation Primavera zeigte sich in der Ferne; sich ihr zu nähern war jedoch aufgrund des dichten Treibeises unmöglich. Stattdessen wurde bereits zu Beginn der Ausfahrt der erste Seeleopard gesichtet; neugierig beäugte er von seiner Eisscholle jedes der langsam an ihm vorbeidriftenden Boote, ehe er sich wieder schlummern legte. Kurze Zeit später fanden sich noch weitere dieser normalerweise einzelgängerischen Robben, und die ersten Speicherkarten waren bereits voll, ehe sich auch noch ein neugieriger Zwergwal zu einigen der Booten gesellte und diese umkreist – offensichtlich ebenso an unseren Gummibooten interessiert wie wir an ihm. Das driftende Eis vor der Gletscherfront und die großen, in die Bucht hineingetriebenen Eisberge machten die Rundfahrt vollends zu einem besonderen Erlebnis. Die Bewegung des Eises mit den sich hinter den Booten schnell wieder schließenden Kanälen gaben uns einen Eindruck davon, wie Drifteis für jedes Schiff im Nu zur Falle werden kann. Die Fahrer blieben daher stets in kurzer Distanz zum offenen Wasser, und ihr Blick galt immer auch einem nicht durch Eis verbauten Weg zurück ins Freie. Gegen Mittag mussten wir dann endgültig Abschied nehmen von der Antarktischen Halbinsel, und die Plancius drehte ihren Bug gen Norden, um durch die Boyd Strait die offene See und damit die Drake-Passage zu erreichen. Auf Höhe von Trinity Island entbot uns ein Buckelwal noch einen ganz besonderen Abschiedsgruß. Nicht nur, dass er sich in unmittelbarer Nähe des Schiffes zeigte und sowohl die Fluke als auch die Flipper zu sehen waren – er lieferte uns das besondere Schauspiel eines springenden Wales, und zwar nicht nur einmal. Zwei Atemzüge, ein Sprung, zwei Atemzüge, ein Sprung – dieses Muster zeigte sich wieder und wieder. Fast konnte man meinen, das Tier wünsche uns gute Reise und winke zum Abschied. Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen! Die Prognose für die Windverhältnisse während der Fahrt durch die Drake-Passage sah zwar gut aus, aber dennoch war es nun an der Zeit, das Schiff seefest zu machen und auch in den Kabinen wieder alles zu verstauen und festzuzurren. Am Nachmittag lud uns Adam zu seinem Vortrag über die britischen Aktivitäten in der Antarktis während des Zweiten Weltkriegs ein, der von Ingo simultan übersetzt wurde – und auch wenn man es vielleicht nicht unbedingt glauben mag, waren sich der Brite und der Deutsche in der Bewertung der „Operation Tabarin“ absolut einig: Die britischen Aktivitäten zielten primär darauf, argentinische Ansprüche abzuwehren. Das Risiko deutscher Aktivitäten zu dieser Zeit war zwar nach der Schwabenland-Expedition und den Operationen des Hilfskreuzers Pinguin durchaus real, aber doch nur ein Gespenst. Beim abendlichen Recap zeigte Katja noch einmal, was wir während der Fahrt durch die Drake erwarten dürfen, und Pippa lieferte uns mögliche Erklärungen dafür, warum der Buckelwal gesprungen sein mag – wohl doch nicht nur, um uns einen letzten Gruß aus der Antarktis mit auf den Weg zu geben … Saras Übersicht über seemännischen Aberglauben rundete das Programm ab und machte zugleich deutlich, dass hinter vielen Teilen hiervon durchaus realistische Überlegungen und Konzepte steckten, auch wenn das Körnchen Wahrheit sich oft hinter viel Aberglauben sorgsam verbarg.

Tag 18: Auf See in Richtung Ushuaia

Auf See in Richtung Ushuaia
Datum: 26.01.2019
Position: 60°36.3’ S / 063°22.8’ W
Wind: N 3
Wetter: bedeckt
Lufttemperatur: +8

Nach unseren fantastischen Tagen an der Antarktischen Halbinsel blieb uns das Wetter auch heute gewogen. In einer kaum wahrnehmbaren Dünung und bei wenig Wind strebte Plancius nach Norden. Wir genossen das ausgiebige Frühstück und starteten entspannt in den Tag. Die erste Aktivität war Zuhören: Adam und Katja erzählten von ihrer Überwinterung auf Südgeorgien bzw. in der Antarktis. Wer wollte, konnte sich nach dem Mittagessen an einer Fingerübung beteiligen: Unter Adams Anleitung lernten wir in der Lounge einige Seemannsknoten. Danach sammelte das Expeditionsteam die Gummistiefel ein, die uns während der Reise gute Dienste geleistet hatten. Anschließend widmeten sich Pippa und Julia dem Thema Bioakustik und erklärten uns, was da im Ozean so alles zu hören ist. Viele von uns hatten Bilder zum Fotowettbewerb eingereicht, und entsprechend zahlreich und neugierig fanden wir uns am Nachmittag in der Lounge ein, um die Siegerbilder zu küren. Es war alles andere als einfach, die persönlichen Favoriten aus den Kategorien Eis, Tier und Mensch auszuwählen, aber schließlich standen die Aufnahmen mit den meisten Stimmen fest, und eine unserer Mitreisenden räumte als zweifache Kategoriesiegerin so richtig ab. Im Recap ging es um Biomasse (von und mit Eduardo), um das Zählen von Pinguinen mithilfe ihrer Hinterlassenschaften (Regis) und um Flechten (Sandra). Nach dem Abendessen erzählte Sandra in der Lounge die Gutenachtgeschichte, die diesmal von Alfred Wegener und seiner Theorie der Kontinentalverschiebung handelte. Dann war es Zeit für einen Schlummertrunk oder angeregte Gespräche an der Bar, während sich Plancius zielstrebig in Richtung Ushuaia voranarbeitete.

Tag 19: Auf See in Richtung Ushuaia

Auf See in Richtung Ushuaia
Datum: 27.01.2019
Position: 56°25.2’ S / 065°37.7’ W
Wind: SSW 3
Wetter: teilweise bewölkt
Lufttemperatur: +12

Wir erwachten im sprichwörtlichen „Drake Lake“ – die berüchtigte Seepassage zeigte sich von ihrer zahmen Seite. Nach dem Frühstück setzte das Expeditionsteam das Vortragsprogramm fort: Zuerst nahm uns Ingo mit auf eine Reise ins Zeitalter der Windjammer rund um Kap Horn, anschließend entführte uns Eduardo in die Ära von Magellan und berichtete von dessen erster Weltumsegelung. Wenngleich wir uns der Faszination dieser Abenteuer nicht entziehen konnten, waren wir doch froh um den Komfort der Plancius. Nach dem Mittagessen war einmal mehr unsere Fingerfertigkeit gefragt: Eduardo lud zum Origami-Workshop in die Lounge – wir lernten, einen Papier-Pinguin zu falten! Anschließend berichtete Katja auf Englisch von ihrer Überwinterung in der Antarktis, während Sandra uns auf Deutsch Frank Hurley vorstellte, den Fotografen von Shackletons Expedition. Unterdessen hatten wir Land in Sicht – die Südspitze Südamerikas tauchte am Horizont auf. Die Sonne kam zum Vorschein, und bei allerschönsten Bedingungen trafen wir uns alle wieder in der Lounge, um mit dem Expeditionsteam und dem Kapitän auf unsere Reise anzustoßen. Die Bildershow bot jede Menge Gelegenheit, die vielen fantastischen Momente Revue passieren zu lassen, und mit diesen Eindrücken gingen wir in unser letztes Abendessen an Bord. Der Himmel klarte immer weiter auf, die Sonne strahlte, und so fanden sich viele von uns auf den Außendecks ein, um zu fotografieren und die Aussicht zu genießen.

Tag 20: Ushuaia

Ushuaia
Datum: 28.01.2019
Position: 54°48.6’S / 068°18.1’W

Über Nacht war Plancius dem Beagle-Kanal bis nach Ushuaia gefolgt, und nun lag zum ersten Mal seit langer, langer Zeit wieder eine Stadt vor uns. Hier hatte unsere Reise vor fast drei Wochen begonnen, und nun genossen wir das letzte Frühstück an Bord – die Zeit war wie im Flug vergangen! Die schiffseigenen hilfreichen Geister transportierten unser großes Gepäck zum Pier, während wir uns am Buffet stärkten, und danach hieß es Abschied nehmen vom Schiff und vom Team – und auch von einigen neuen Freunden. Einige von uns hatten bereits neue Ferienpläne geschmiedet und als wir die Gangway herunterstiegen und wieder festen Boden unter den Füßen hatten, konnten wir eines mit Sicherheit sagen: Wir hatten eine außergewöhnliche Reise unternommen, und die vielen, vielen Fotos sind Zeugen all der besonderen Momente, die wir erlebt haben! Gesamtstrecke unserer Reise: 3.835 Seemeilen / 7.102 Kilometer Im Namen der gesamten Besatzung der Plancius bedanken wir uns, dass Ihr mit uns gereist seid, und wünschen Euch eine angenehme und sichere Heimreise.

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